Weinwissen
Brot und Wein – was passt wie zusammen? Welches Brot zu welchem Wein?
Brot und Wein haben in der Bibel und in jeder Messe in der Kirche eine besondere Bedeutung.
Ich will hier nun aber nicht über die Messfeier in der Kirche schreiben. Vielmehr ist es interessant, welches Brot zu welchem Wein passt.
Wenn man gutes Brot kauft, da kann man auch am Brot riechen und dieses schmecken. Sie werden große Unterschiede feststellen. Wenn das Brot nach gar nichts schmeckt, sollte man vielleicht mal den Bäcker wechseln.
Als Grundregel beim Wein mit Brot kann man schon sagen, dass die Geschmacksintensität von Wein und Brot soweit wie möglich ausgewogen sein sollten. Das heißt, dass das Brot nicht zu intensiv sein sollte und auch der Wein sollte beim Probieren nicht im Vordergrund stehen. Brot und Wein sollten gleichwertige Partner sein.
Speziell die Säure und Süße von Wein und Brot sollen ausbalanciert sein.
Welches Brot passt nun zu welchem Wein?
Trockene bis halbtrockene Weißweine
wie zum Beispiel: Weißburgunder, Silvaner
dazu passt zum Beispiel: Olivenciabatta, helles Weizenmehlbrot
Trockene, aromatische Weißweine
wie zum Beispiel: Müller Thurgau, Riesling
dazu passt zum Beispiel: halbweißes Brot mit Kräutern
Kräftige Weißweine
wie zum Beispiel: Chardonnay (Morillon), Grauburgunder, div. Lagenweine
dazu passt zum Beispiel: Dinkelbrot, Vollkornbrot, Walnussbrot
Trockene, fruchtige Rotweine
wie zum Beispiel: Merlot
dazu passt zum Beispiel: Sesambrot
Trockene, kräftige Rotweine
wie zum Beispiel im Holzfass ausgebaute Weine
dazu passt zum Beispiel: Roggenweckerl, Tomatenbrot
Süßweine
wie zum Beispiel: Gewürztraminer, Muskateller
dazu passt zum Beispiel: Feigenbrot, Hefezopf
Verkostung Weißwein – Weingut Brolli – Scheurebe Eckberg 2010
Hersteller:
Weingut Brolli Arkadenhof – www.brolli.at
Wein:
Scheurebe Eckberg 2010
Anbaugebiet: Südsteiermark
Ort: Gamlitz, Eckberg
Land: Österreich
Jahrgang: 2010
Alkohol in Vol.: 11,2 %
Farbe: weiß
Geschmack: noch trocken
Restzucker: 8,1 g/l
Säure: 6,4 g/l
Rebsorte(n): Scheurebe / Sämling 88
Füllmenge: 0,75 l
Verschluss: Schraubverschluß
Preis: 6,50 Euro
Den Wein haben wir ab Hof direkt beim Hersteller gekauft.
Verkost-Zeitpunkt: Februar 2012
Informationen über das Weingut:
Das Weingut Brolli Arkadenhof liegt in der Weinbaugemeinde Gamlitz, am Eckberg. Umgeben von den Weinbergen bietet es einen tollen Ausblick auf die Hügel rund-her-um. Neben dem älteren Gebäude – dem schönen Arkadenhof – wurde ein moderner Keller errichtet. Die eigenen Rebflächen betragen rund 14 ha.
Verkost-Notiz:
Dieser Sämling wurde klassisch im Edelstahltank ausgebaut.
Ein helles Gelb präsentiert sich im Glas.
In der Nase Marille und feine Aromatik.
Am Gaumen eine schöne Frucht gemixt mit Würze.
Scheurebe Eckberg 2010 wurde bei der Landesweinbewertung prämiert.
(Bild: eigenes Bild)
Eisweinlese hat begonnen
Aktuell hat es draußen eisige Temperaturen. Temperaturen bis zu minus 20 Grad sind in diesen Tagen „normal“.
Weinbauern im Burgenland und in Niederösterreich haben schon auf diese Temperaturen gewartet. Nun ist es soweit und die Ernte von gefrorenen Trauben hat begonnen. Die Kältewelle ist in Österreich heuer sehr spät gekommen und so starten die Winzer erst nun mit der Eisweinlese. Dadurch wird es auch weniger Eiswein heuer geben, als in den Jahren zuvor. Also ein geringerer Ertrag beim Eiswein.
Für die Eisweinlese werden mindestens acht Grad unter Null benötigt. Die haben wir nun locker.
Also ideale Temperaturen um die tief gefrorenen Weintrauben von den Reben zu schneiden. Die Trauben für den Eiswein müssen im gefrorenen Zustand in die Weinpresse kommen.
Im Jahr 2010 haben sich 40 Winzer angemeldet, um Eiswein herzustellen. Da gab es ca. 90.000 Kilo Weintrauben, die zu Eiswein verarbeitet wurden. Heuer wird es um einiges weniger sein.
Verkostung Weißwein – Weingut Tement – Sauvignon Blanc – Steirische Klassik 2010
Hersteller:
Weingut Tement – www.tement.at
Wein:
Sauvignon Blanc – Steirische Klassik 2010
Anbaugebiet: Südsteiermark
Ort: Berghausen
Land: Österreich, Steiermark
Jahrgang: 2010
Alkohol in Vol.: 12,5 %
Farbe: weiß
Geschmack: trocken
Restzucker: 2,0 g/l
Säure: 6,5 g/l
Rebsorte(n): Sauvignon Blanc
Füllmenge: 0,75 l
Verschluss: Glasverschluß
Preis: 15,50 Euro
Verkost-Zeitpunkt: Jänner 2012
Informationen über das Weingut:
Das Weingut Tement liegt zwischen den Rebstöcken der Riede Zieregg. Vom Weingut aus hat man einen schönen Blick nach Slowenien und die südliche Oststeiermark. Gerade in den letzten Jahren wurde das Weingut Tement von Manfred Tement kontinuierlich erweitert. Es werden mittlerweile über 85 Hektar bewirtschaftet. Die wichtigste Rebe am Weingut Tement ist der Sauvignon Blanc mit einem Anteil von rund 60 %.
Verkost-Notiz:
Die Weine der Steirischen Klassik werden im Stahltank ausgebaut. So auch dieser Vertreter der Steirischen Klassik.
Der Sauvignon präsentiert sich im Glas mit seinem hellen, blitzblanken Gelb.
Zart in der Nase. Vielschichtig. Etwas Holunder.
Milde Säure. Schöne Frucht, jedoch etwas verhalten. Zart jugendlich. Brennessel und Paprika. Etwas zitronig.
(Bild: eigenes Bild)
Weißwein
Weisswein wurde bereits im antiken Griechenland geschätzt. Gelehrte, wie Hippokrates von Kos waren der Ansicht, dass Wein heilende Wirkung besaß. Daher wurde so mancher edler Tropfen bei verschiedenen Erkrankungen, als Schmerz-oder Desinfektionsmittel eingesetzt.
Die Römer orientierten sich an den Weinbautechniken der Griechen und legten in verschiedenen Gebieten des heutigen Deutschlands Weingärten an.
Zu Beginn des Mittelalters spielte Weisswein eine eher untergeordnete Rolle, da in der Liturgie hauptsächlich Rotwein verwendet wurde. In der Renaissance entwickelte sich Spanien zu einer Weltmacht und nahm auch eine bedeutende Stellung im Handel mit weißen Weinsorten ein, die man vor allem nach England exportierte.
Im Laufe der Neuzeit entdeckte man die Nutzung edelfauler Beeren für die Herstellung besonderer Weißweinsorten wie Tokajer, welcher in erster Line aus Ungarn kommt. In dieser Zeit wurde auch zum ersten Mal Schaumwein produziert, der später als Champagner bekannt wurde. Dieses Getränk, das in späterer Zeit vor allem am französischen Hof sehr beliebt war, hat seinen Charakter als Luxusgetränk bis heute bewahrt. Heutzutage wird Weisswein auf der ganzen Welt angebaut. In Europa liegen die Zentren für den Weisswein-Anbau vor allem in Österreich, Deutschland, Luxemburg und der Schweiz, aber auch in Ungarn oder Slowenien.
Für die Herstellung des Weißweines verwendet man weiße oder rote Beeren, welche gleich gepresst werden. Nach der Weinlese presst man die Beeren. Während dieses Prozesses gewinnt man Traubensaft. Diesen Saft, der auch als Most bezeichnet wird, leert man nach einer Klärung in einen Gärbehalter, wo die alkoholische Gärung stattfindet. Anschließend klärt man den Wein ein weiteres Mal. Zusätzlich wird der Weisswein stabilisiert.
Der Weinliebhaber kann aus den verschiedensten Weisswein-Sorten auswählen, die jeweils über ein bestimmtes Aroma verfügen. Dabei kommt es auch darauf an, wo der Wein angebaut wird. So entwickelt der Wein seine eigene Note. Der Winzer verfeinert noch das, was die Natur liefert und raus kommt meist ein edler Tropfen.
Verkostung Weißwein – Weingut Schwarzl – Sauvignon Blanc 2010
Hersteller:
Weingut Schwarzl – www.weingutschwarzl.at
Wein:
Sauvignon Blanc
Anbaugebiet: Südsteiermark / Südsteirische Weinstraße
Ort: Ratsch an der Weinstraße
Land: Österreich
Jahrgang: 2010
Alkohol in Vol.: 13 %
Farbe: weiß
Geschmack: trocken
Restzucker: 2,6 g/l
Säure: 2,5 g/l
Rebsorte(n): Sauvignon Blanc
Füllmenge: 0,75 l
Verschluss: Schraubverschluß
Preis: 7,20 Euro
Den Wein haben wir ab Hof direkt beim Hersteller gekauft.
Verkost-Zeitpunkt: Dezember 2011
Informationen über das Weingut:
Das Weingut der Familie Schwarzl liegt nur wenige Meter in ruhiger Lage neben der Südsteirischen Weinstraße. Mitten in den Weingärten gelegen kann man hier den Wein und die Ruhe genießen.
Verkost-Notiz:
Ein schönes Gelb mit leichten, grünen Reflexen im Glas. Angenehmer Duft nach Holunderblüten. Am Gaumen präsentiert sich sehr viel Frucht. Aromen von reifen Johannisbeeren, etwas Paprika. Schöner, anhaltender Abgang.
Dieser Sauvignon wurde klassische ausgebaut und ist ein südsteirischer Klassiker!
(Bild: eigenes Bild)
Blaufränkisch (Blauer Limberger, Blauer Lemberger, Frankonia) – Rotwein
Blaufränkisch – Rotwein
Für den Blaufränkischen gibt es die folgenden Synonyme:
- Blauer Limberger
- Blauer Lemberger
- Frankonia (Italien)
- Kékfrankos (Ungarn)
- Moravka (Slowenien)
Der Blaufränkisch ist die dominierende Rotweinsorte im Burgenland. Speziell im Mittelburgenland stellt der Blaufränkisch die Leitsorte dar. Daher auch der Name: Blaufränkischland und die herkunftstypischen Mittelburgenland DAC – Weine.
Auf die Anbaufläche in ganz Österreich bezogen, ist der Blaufränkisch die zweit wichtigste Rotwein-Sorte. Die Anbaufläche des Blaufränkisch beträgt in Österreich über 3220 ha.
Die Rotweinsorte stellt keine allzu großen Ansprüche an den Standort. Bevorzugt aber tiefe und kalkhaltige Böden. Liebt warme, windgeschützte Lagen.
Die Blaufränkisch-Trauben sind groß, verästelt, und locker. Die Beeren sind klein und dickschalig. Die Beeren sind blauschwarz und reifen spät.
Die Farbe der Weine ist meist dunkelrot.
Blaufränkisch-Weine sind außergewöhnlich fruchtig und haben meist einen höheren Säuregehalt. Typisch sind Waldbeeren und Kirschfrucht.
Oftmals brauchen die großen Blaufränkisch-Weine eine gewisse Zeit, bis diese samtig und geschmeidig werden. In jungen Jahren sind diese oftmals ungestüm mit markanten Tanninen.
(Bild: eigenes Bild)
Wein-Export entwickelt sich gut – Wein aus Österreich wird gerne im Ausland getrunken
Der Wein-Export boomt. Die österreichischen Winzer haben einen neuen Umsatzrekord im Weinexport aufgestellt. 2011 wurde Wein im Wert von 126 Millionen Euro exportiert. Dies war dann doch etwas überraschend, da die letzten zwei Jahre mengenmäßig schwache Jahrgänge waren. Dies spiegelte sich auch in der Exportmenge wieder. Es wurde im Jahr 2011 um ein Viertel weniger exportiert als im Vorjahr. Rein auf die Menge bezogen.
Der Preis für den exportierten Wein ist dafür gestiegen. Das bedeutet, dass nahezu nur noch Qualitätswein exportiert wird. Darum ist der Weinexport umsatzmäßig um 2,6 Prozent gestiegen. Der Durchschnittspreis liegt pro Liter Wein bei 2,71 Euro.
Wohin wird österreichischer Wein exportiert?
Der Großteil des österreichischen Weins wird im Inland getrunken. Rund dreiviertel des österreichischen Weins trinken wir Österreicher selbst.
Das wichtigste Wein-Exportland ist und bleibt Deutschland. Auch hier ist die Menge ordentlich gesunken – um rund 23 % – , jedoch ist der Umsatz nur minimal um 3,5 % gesunken.
Weitere, wichtige Länder für den Weinexport sind Schweiz inkl. Liechtenstein, die USA, die Niederlande, Schweden, England, Norwegen, Finnland und Dänemark.
(Bild: Österreich-Wein.at)
Grüner Veltliner (Weißgipfler) – Weißwein
Der Grüne Veltliner ist die mit Abstand verbreiteste Rebsorte in Österreich. Rund 1/3 der Weinanbaufläche ist mit Grüner Veltliner bepflanzt. Somit die wichtigste Weißweinsorte in Österreich! Manch einer im Ausland meint auch, dass der Grüne Veltliner das Österreichische Nationalgetränk sei….
Die genaue Herkunft des Grünen Veltliners ist unbekannt, jedoch gehen die Spuren zurück bis in die Römerzeit.
Klassische Weinbaugebiete für den Grünen Veltliner in Österreich sind zum Beispiel:
- Weinviertel
- Traisental
- Kamptal
- Wachau
- Kremstal
- Leithaberg
- Wagram
- Wien
- nördliches Burgenland
Die Sorte gedeiht besonders auf fruchtbaren Lößböden, aber auch auf anderen, nicht zu schweren und kalkreichen Böden.
Die Trauben sind sehr groß, dichtbeerig und kegelförmig. Die Beeren sind groß und gelbgrün. Sie reifen mittelspät.
Der Grüne Veltliner ist ein spritziger, pfeffriger, frischer Wein. Säurebetont und hat eine ausdrucksvolle Würzigkeit. Grüngoldene Farbe.
Der Grüne Veltliner eignet sich auch hervorragend zum Spritzen – also für den Spritzer.
Wie wird der Grüne Veltliner gerne noch genannt?
- Grüner Veltliner
- Weißgipfler
- Manhartsrebe
- Grüner Muskateller
(Bild: eigenes Bild)
QR-Code auf Weinflaschen – die kleinkarierte Information
Auf vielen Flaschen sind sie bereits drauf. Und es werden laufend mehr.
Die Rede ist von den kleinen, rechteckigen Kästchen mit den schwarzen und weißen Punkten: Der QR-Code – Quick Response Code.
Der QR-Code ist ein zweidimensionaler Code und wurde von der japanischen Firma Denso Wave entwickelt und wurde ursprünglich vom Toyota-Konzern und deren Zulieferer verwendet. Der 2D-Code dient zur Markierung von Produkten und kann jede Menge Informationen enthalten.
Und so findet man den QR-Code auch auf immer mehr Weinflaschen. Lesen kann man den QR-Code zum Beispiel mit einem Smartphone, das einen QRC-Reader integriert hat, bzw. die entsprechende App zum Lesen installiert hat.
Hinter dem QR-Code kann ein Weingut aller Hand an Informationen verpacken. Das kann zum Beispiel nur die E-Mail-Adresse oder Homepage vom Weingut sein. Aber auch Informationen über den Wein, wie zum Beispiel Name, Details zum Jahrgang, Alkoholgehalt, Säure und Restzucker oder Informationen über das Weingut selbst und vieles mehr.
Mit dem Handy kann man sich dann ganz rasch die ganze Informationen beschaffen.
Viele Informationen also, die überhaupt nicht Platz auf dem Rückenetikett einer Weinflasche hätten. Dafür findet man immer öfters den Quick-Response-Code auf den Etiketten der Weinflaschen und sind bald nicht mehr wegzudenken.