ROTWEIN – WEISSWEIN – Der WeinBlog für Geniesser

Weinwissen

Trend zum Weinkauf in Supermärkten hält in Deutschland an

Die deutschen Verbraucher haben im vergangenen Jahr noch öfter ihren Weinbedarf in den klassischen Supermärkten gedeckt. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) wurden 2016 dort 18 Prozent aller Weine eingekauft, was einem Marktanteilszuwachs von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr und von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2012 entspricht.

Insbesondere die deutschen Anbieter haben im vergangenen Jahr ihren Weinvertrieb über die Supermärkte ausgebaut. In dieser Vertriebsschiene legten die deutschen Weine im Absatz und Umsatz um acht Prozent zu.

Der Lebensmitteleinzelhandel inklusive der Discount­märkte hat in Deutschland mittlerweile einen Anteil von 77 Prozent am gesamten Weineinkauf. Allein auf die deutschen Weine bezogen, lag er im vergangenen Jahr nur bei 66 Prozent, da sie auch zu 24 Prozent direkt ab Hof und zu fünf Prozent über den Fachhandel eingekauft wurden.

Der Durchschnittspreis für Wein im Lebensmitteleinzelhandel ist 2016 nach sieben Jahren erstmals wieder leicht um fünf Cent auf 2,92 €/l gesunken. Über den Ab-Hof-Verkauf sowie den Vertrieb durch den Fach- und Onlinehandel konnten die deutschen Erzeuger einen deutlich höheren Durchschnittspreis von 6,72 €/l erlösen.

 

Weinjahrgang 2016 Österreich – klein, aber fein

Unterschiedlicher als heuer könnte eine Weinernte in Österreich nicht ausfallen. Während in der Steiermark und im Burgenland durch den Spätfrost Ende April Ernteausfälle von 50 bis 80 Prozent zu beklagen sind, fiel der Ertrag in großen Teilen Niederösterreichs überdurchschnittlich gut aus. Dies ließ die Trauben- und Fassweinpreise vor allem beim Grünen Veltliner in ungeahnte Höhen schnellen und veranlasste das Landwirtschaftsministerium, die Hektarhöchstertragsmenge landesweit um 20 Prozent anzuheben, um die Versorgung des Marktes einigermaßen sicherzustellen. Erfreulich ist die ausgezeichnete Qualität der von einer besonders feinfruchtigen Aromatik und frischen Säure geprägten Weine.

Witterungsverlauf 2016: Spätfrost, Hagelunwetter, warmer September

Das Weinjahr 2016 hielt in Österreich einiges an Überraschungen bereit: Auf einen milden Winter mit dem zweitwärmsten Februar seit 250 Jahren folgten ein trockener März und ein wechselhafter April. Zu Monatsbeginn herrschten etwa im Mittelburgenland noch sommerliche Temperaturen von über 27 °C, in der zweiten Aprilhälfte aber trafen zwischen 26. und 29. April drei extreme Frostnächten und sogar Schneefall auf die frühen Austriebe – mit katastrophalen Folgen für Weingärten und Weinbaubetriebe, vor allem in der Steiermark und im Burgenland.
Das späte Frühjahr und die Sommermonate waren gekennzeichnet von schwülem Klima mit viel Niederschlag und vereinzelten Hitzeperioden, konventionell wie biologisch arbeitende Winzer waren im Weingartenmanagement gleichermaßen gefordert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Thermometer heuer aber nie auf über 35 °C.
Für einen versöhnlichen Abschluss des Weinjahres sorgte schließlich der ungewöhnlich warme, sonnige und trockene September: Er verhalf den Trauben zu sehr guter Reife, kühlere Nächte zu Monatsende führten zu optimaler Aromaentwicklung. Ein guter weiterer Wetterverlauf mit gelegentlichen Niederschlägen im Herbst erlaubte eine entspannte Lese ohne Zeitdruck und sorgte für Traubenmaterial mit ausgeprägter Reife und Nährstoffversorgung. Im Keller konnten sich die Winzer dadurch auf Optimierung und Förderung der eingebrachten Qualität konzentrieren, ohne zu speziellen önologischen Kniffen greifen zu müssen.
Der Weinjahrgang 2016 zeigt schon jetzt eine sortentypische fruchtige Aromatik und Fülle, die von einem guten Säurerückgrat gestützt wird. Der moderate Alkoholgehalt des heurigen Jahres sorgt zudem für einen angenehmen und guten Trinkfluss.

Traisental: oberhalb von Inzersdorf ob der Traisen (© ÖWM / Himml)

Traisental: oberhalb von Inzersdorf ob der Traisen (© ÖWM / Himml)

 

Niederösterreich

Insgesamt liegt die niederösterreichische Ernteschätzung mit zufriedenstellenden 1,6 Mio. hl. um 20 Prozent höher als im Vorjahr, wenn auch in den Weinbaugebieten Wachau, Thermenregion und Carnuntum eine um 13 bis 23 Prozent geringere Ernte aufgrund des Spätfrosts im April zu verzeichnen ist. Eine spezielle weinbauliche Herausforderung stellten die lang andauernden sommerlichen Regenperioden dar, die eine Ausbreitung von Peronospora auch bei intensiven Gegenmaßnahmen teilweise unvermeidbar machten.
Rund zwei Wochen später als letztes Jahr begann heuer die Lese, die weitgehend ohne Wetterbeeinträchtigungen und Zeitdruck durchgeführt werden konnte. Die Erntedefizite in anderen Bundesländern sorgten für eine große Traubennachfrage und entsprechend ansteigende Traubenpreise.
In Summe wird der Jahrgang 2016 den Winzern – abgesehen vom Frost – mit einer sehr guten Qualität und einer weitgehend problemlosen Lese- und Kellerarbeit in guter Erinnerung bleiben: ein gut ausgereifter und aromatischer Jahrgang, dem die kühlen Nächte auch eine schöne Fruchtigkeit bescherten. Frische Welschrieslinge und pfeffrige Veltliner werden das Herz und die Gaumen der Weinliebhaber erfreuen!

Burgenland

Frostschäden vor allem im Seewinkel und das Hagelunwetter Ende Juni im Golser Raum und im Mittelburgenland führten zu Ernteausfällen von 50 Prozent zur üblichen Erntemenge.
Im Gegensatz zu Niederösterreich setzte der Lesebeginn sogar etwas früher als im Vorjahr ein, und nicht nur in den beeinträchtigten Gebieten wurde die Ernte schon relativ zeitig abgeschlossen.
Das geerntete Traubenmaterial gab durchaus Anlass zur Freude: gute Ausreifung, eine schöne reife Säure sowie niedrige pH-Werte erlaubten eine saubere Vinifizierung, gerade auch bei den mikrobiologisch diffizileren Maischegärungen der Rotweine.
Das Resultat der heurigen Bemühungen sind sehr fruchtige und sortentypische Weine mit gutem, aber nicht zu üppigem Körper. Dies gilt sowohl für die roten Leitsorten Zweigelt und Blaufränkisch als auch für die Weißweine. Die schöne und ausgewogene Säure unterstützt die Fruchtigkeit, während der mittlere Alkoholgehalt für angenehmen Trinkspaß sorgt.

Steiermark

Die drei Frostnächte im April und ein Hagelunwetter Mitte August führten zu massiven Ernteausfällen, sodass sich die Erntemenge heuer nur auf knapp 20 Prozent eines durchschnittlichen Jahres beläuft. Zusätzlich stellten die sommerlichen Niederschläge auch in der Steiermark eine Herausforderung für den Pflanzenschutz dar, besonders für biologisch arbeitende Betriebe.
Der Nachtrieb der Reben nach dem Frost bedeutete einen anfänglichen Vegetationsrückstand von eineinhalb Monaten. Dieser konnte aber im Laufe der Reifeperiode aufgeholt werden, sodass sich der Lesezeitpunkt nicht wesentlich vom Vorjahr unterschied und gute Traubenqualitäten eingebracht werden konnten.
In den Kellern reifen heuer sehr animierende, trinkfreudige Weine mit schönem Körper, nicht zu hohen Alkoholwerten und guter Fruchtigkeit. Die Aromatik wird zusätzlich von einem feinen Säurerückgrat unterstützt, egal ob Welschriesling, Muskateller oder Sauvignon blanc. Beim Schilcher ist man aufgrund der geringen Menge gut beraten, sich rechtzeitig mit seinem persönlichen Vorrat einzudecken.

Wien

Das Weinbaugebiet Wien blieb heuer von den Wetterkatastrophen weitgehend verschont. Dank eines entsprechenden Arbeitseinsatzes konnte die Winzerschaft alle Wetterlagen in der Bundeshauptstadt gut meistern. Der Lohn war eine laut Vorschätzung knapp unter dem Durchschnitt liegende Ernte mit geregelter und gut planbarer Lesearbeit. Das prächtige Septemberwetter sorgte darüber hinaus für gute Traubenreife und eine fast durchgängig zufriedenstellende Traubengesundheit. Ähnlich wie in den anderen Weinbaugebieten verlief auch in Wien die Kellerarbeit weitgehend reibungslos.
Der Erfolg dieser Anstrengungen zeigte sich bereits bei der ersten Jungweinpräsentation Ende Oktober. Der „Junge Wiener“ präsentiert sich sehr fruchtig mit gutem Trinkfluss und gibt einen Vorgeschmack auf einen reifen Jahrgang mit moderater Säure und Kraft. Nicht nur der ab März erhältliche Wiener Gemischte Satz DAC gibt Grund zur Vorfreude, auch die bald zu verkostenden Weine – ob weiß oder rot – werden Vergnügen bereiten!

 

(Bild: © ÖWM / Himml)

 

 

Die Sommerzeit ist auch eines: Grillzeit

Wenn wir heute an das Grillen denken, so geht es hierbei längst nicht mehr nur um ein Stück Fleisch und um die Wurst. Es geht um etwas mehr. Tolle, umfangreiche Rezepte, Vorspeisen, Hauptspeisen und auch Desserts. Alles vom Griller. Dem Grillmeister sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Dazu gibt es im Internet und Buchhandel jede Menge verschiedene Bücher mit Grillrezepten.

 

Grillen im Sommer

 

Diese verschiedensten Grillbücher/Grillbibeln sind auch für Grill-Anfänger bestens geeignet, weil die Rezepte Großteils sehr ausführlich beschrieben sind. Details zur Zubereitung inklusive Fotos dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

Folgend einige Tipps für das richtige Grillen:

  • Vor dem Anheizen das Grill-Equipment prüfen und eventuell reinigen, sofern dies nicht unmittelbar nach der letzten Grillerei erfolgt ist.
  • Die Zutaten, die gegrillt werden sollen, sollten frisch gekauft werden und dabei immer die Kühlkette beim Einkaufen beachten.
  • Selbst mariniertes Fleisch ist dem bereits fertig marinierten Fleisch auf jeden Fall zu bevorzugen. Fertig mariniertes Fleisch enthält oft Farbstoffe, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker.
  • Den gereinigten Rost vor dem Grillen mit hitzebeständigem Öl einstreichen.
  • Fleisch beim Grillen nur einmal wenden.
  • Wenn das Fleisch fertig gegrillt ist, nicht auf dem Grill liegen lassen, da es sehr schnell trocknet. Ideal ist es, wenn man es in Alufolie einwickelt und das Fleisch kurz ruhen lässt. Dann ist das Fleisch noch saftiger.
  • Beim Grillen von Fisch die Grillzeit und die Temperatur genau beachten, da der Fisch sonst sehr schnell austrocknet. Zum Grillen eignen sich fettreiche Fischsorten wie zum Beispiel Lachs oder Forelle.
  • Gemüse kann man sehr gut in einem Gemüsekorb aus Edelstahl grillen.
  • Wenn man Spieße am Griller zubereitet und dazu Holzspieße verwendet, so sollte man diese vorher für rund eine Stunde in Wasser legen, sodass diese nicht sofort verkohlen.

 

Zum Grillen ist es auch notwendig, dass man sich Gedanken bzgl. der Getränke macht. Oftmals wird beim Grillen Bier getrunken. Aber genauso gut eignet sich ein guter Wein zum Gegrillten. Dabei sollte man aber einerseits den richtigen Wein auswählen, aber ganz besonders jetzt im Sommer die richtige Serviertemperatur vom Wein beachten!

Grillen im Sommer

Egal ob es sich um einen Weißwein oder um einen Rotwein handelt. Es macht Sinn, wenn man den Wein jetzt in der warmen Jahreszeit um einige Grad kühler serviert. Im Glas erwärmt sich jetzt der Wein rasch.

Beim Grillen ist ein Rotwein meist eine gute Wahl. Wenn man an ein gutes, saftiges, aromatisches Steak denkt, so ist dazu ein kraftvoller Rotwein ein guter Partner. Dezenter Holzeinsatz mit schöner Frucht und feinen Tanninen sind ein guter Partner zum Fleisch.

Speziell in Österreich haben wir aber auch viele Weißweine, die sich zum Grillen anbieten. Zum Beispiel zu hellem Fleisch bieten sich Grüner Veltliner, Riesling oder Sauvignon Blanc an.

Bei der Weinwahl ist jeweils zu beachten, wie stark gewürzt wurde. Aber auch die Beilagen und Saucen. Dies muss alles zusammen passen. Hierbei passen dann gerne Chardonnay oder Pinot Blanc, welche zum Beispiel auch im Holzfass gereift sind und etwas vollmundiger sind.

 

Wichtig ist natürlich auch, dass man ausreichend Wasser gegen den Durst anbietet. Ideal ist auch ein Sommer-Gespritzter. Ein Allroundbegleiter.

 

Weinjahr 2015 in Österreich ist erfreulich

Wir Weinliebhaber und auch ein Großteil der Winzer können sich über den Weinjahrgang 2015 freuen. Im Großen und Ganzen dürfen wir uns auf einen tollen Jahrgang 2015 freuen. Die ersten Verkostungen vom neuen Jahrgang zeigen dies auch wieder. Einzig einige Hagelunwetter haben den einen oder andern Winzer getroffen. Die Weine sind äußerst positiv, haben reife Fruchtaromen und sich sehr ausgewogen. Die Lagenweine – die noch im Keller reifen – dürften hervorragend werden und ein entsprechendes Potenzial besitzen.

Bei den Weißweinen kann man sagen, dass diese von Extrakt geprägt sind. Die Säure liegt analytisch im unteren Bereich. Wir sollten dies aber eher wenig spüren. Ausgereifte Fruchtaromen und die klassischen Merkmale der einzelnen Sorten werden wir im Glas wieder finden.

Speziell für die Rotweine zeichnet sich ein hervorragender Jahrgang ab. Intensive, hervorragend ausgereifte, dichte Weine erwarten uns.

Weinwetter 2015

Das Frühjahr 2015 verlief sehr ruhig. Es gab ein günstiges Blütewetter und es folgte der uns bekannte heiße und trockene Sommer. Mitte August gab es dann die ersehnten Niederschläge – gerade rechtzeitig.

Nach dem Sommer folgte ein trockener, schöner Herbst. Viel Sonne und schon kühlere Nächte. Die Winzer konnten sich die optimalsten Lesezeitpunkte aussuchen und brachten gesunde Trauben in den Keller.

Vereinzelt gab es letztes Jahr Hagelunwetter. Da war einmal in Unwetter im Kremstal, Kamptal und Wagram, welches teils große Ernteausfälle verursachte.

Aber auch im südlichen Burgenland und in der Steiermark gab es Hagelunwetter. Einzig Wien blieb von Hagelschäden letztes Jahr verschont.

Weinmenge 2015

Die Weinmenge dürfte 2015 durchschnittlich sein und rund 2,3 Millionen hl betragen. Dies entspricht ungefähr dem Schnitt der letzten 5 Jahre. Gegenüber dem mengenmäßigen Jahr 2014 verzeichnen wir aber 2015 ein Plus von rund 13 %. Speziell beim Rotwein gab es ein schönes Plus von 24 % gegenüber 2014.

Weinernte_2001-2015

Weinernte 2001-2015 in Österreich

 

Die Daten lieferte die Statistik Austria.

(Grafik: Statistik Austria)

 

 

Tipps gegen Kater am Morgen

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei. Festtagsbraten, Keksorgien und vielleicht das eine oder andere Gläschen Alkohol zuviel. Und nun die nächste Belastungsprobe für den Körper. Der Silvester-Abend mit Ausklang vom alten Jahr wird von vielen mit “leichtem” Raclette- oder Fondue-Essen begangen. Und zu Mitternacht noch eine Gulaschsuppe und vielleicht noch Lachsbrötchen. Dazu noch einige Gläschen Wein und Sekt. Und schon kann es sein, dass der nächsten Morgen schwer beginnt. Kopfschmerzen, flauer Magen, Übelkeit, Schwindel. Tja, ein klassischer Neujahrskater. Miauuu macht er nicht.

Alkoholkater Neujahrskater

Alkoholkater

Aber man kann schon einiges dagegen unternehmen. Ganz einfach: weniger essen.

Weniger Alkohol trinken!

Wichtig ist, dass man soviel Wasser wie möglich trinkt. Eine wichtige Regel lautet dabei: Mindestens soviel Wasser wie Wein. Das hilft ungemein.

Was klar sein sollte: Nur gute Qualität trinken und keinen billigen Fusel. Nicht zuviel durcheinander trinken und keine Experimente. Wenn sie nie Sekt trinken, warum sollten sie das dann mit Zwang zu Silvester tun?

Wenn der Abend vorbei ist, sollte man vor dem Bettgehen nochmals Wasser trinken. Eventuell noch ein Aspirin einnehmen. Dies ist ein toller Katerkiller!

Zum Frühstück sollte es dann kein “Reparatur-Seiterl” sein. Das fördert nur den Kater und verlängert die Symtome. Besser ist ein leichtes Frühstück mit vitaminreichen Fruchtsäften und Mineralwasser. Magnesium ist ideal, weil es den Körper in dieser Situation stärkt.

Dann ab in die frische Luft. Ein ausgedehnter Spaziergang mit dem sie viel Sauerstoff tanken. Damit wird der letzte Rest Alkohol aufgebaut und sie starten gut ins neue Jahr.

 

Ich wünsche allen einen schönen Silvesterabend und einen guten Rutsch in das neue Jahr und viele verantwortungsvolle Genüsse im neuen Jahr!

Prosit Neujahr!

 

 

 

In Vino Vita – neue Wein-Fernsehreihe

Der Schauspieler Harald Krassnitzer ist bekannt aus Film und Fernsehen. Nun ermittelt der Tatort-Kommissar und ehemalige Winzerkönig in vier österreichischen Bundesländern in Sachen Wein und begibt sich auf Entdeckungsreise. Dabei besucht er einige Winzer in der Steiermark, im Burgenland, in Niederösterreich und auch in Kärnten.
Man erlebt den Weinliebhaber Krassnitzer auf den Winzerhöfen, im Weinkeller und in den Weingärten.

Die vierteilige Wein-Fernsehreihe  Vino Vita wird ab 22. Oktober 2015 auf Servus-TV ausgestrahlt.

Die folgenden Folgen werden jeweils am Donnerstag auf Servus-TV ausgestrahlt:

  1. Folge: 22.10.2015: Der steirische Winzertreff
    Dabei werden die Weingüter Tinnacher, Tement und Winkler-Hermaden besucht
  2. Folge: 29.10.2015: Senkrechtstarter vom Längsee
    Besuch bei Marcus Gruze mit seinem biodynamischen Weingut Georgium.
  3. Folge: 5.11.2015: Neue Winzergeneration
    Station im Burgenland bei Christina Tschida in Illmitz, Tscheppe-Eselböck in Oggau und Weingut Ebner-Ebenauer.
  4. Folge: 12.11. 2015 Der moderne Klassiker
    Harald Krassnitzer besucht das Weingut Spätrot-Gebeshuber in Gumpoldskirchen.

Also was bleibt uns da übrig, als die Termine im Kalender einzutragen. Wenn es soweit ist, ein gutes Flascherl Wein öffnen und Servus-TV einschalten. Prost.

 

Wein und Käse – Wer mit wem?

Käse gehört eigentlich irgendwie zu Wein. Und die beiden haben auch einige Gemeinsamkeiten. Der Wein sowie der Käse sind alte Genuß- und Nahrungsmittel. Und sowohl beim Käse als auch beim Wein gibt es eine große Sortenvielfalt. Weiters benötigen beide einen Reifeprozess, bis diese genossen werden können. Und zusammen genossen kann man sich über ein wunderbares Gaumenerlebnis erfreuen.

Käse diverse Wein

Käse

 

Wie genießt man den Käse?

Bevor man den Käse ist, sollte dieser rund eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank genommen werden. Der Käse sollte sich an die Raumtemperatur angenähert haben. So kann er sein Aroma wunderbar entfalten. Davon ausgenommen ist der Frischkäse. Der sollte schön kühl sein.
Man beginnt beim mildesten Käse und kostet sich bis zum kräftigsten Käse durch.
Idealerweise ist der Käse in Stücke portioniert. Zum Schneiden von Käse gibt es – je nach Sorte – entsprechendes Werkzeug, wie zum Beispiel: Weichkäsemesser, Käsedraht, Käsehobel, Käsespaten, Parmesanstecher, Edelpilzschneider.

 

Unterschiedliche Käsegruppen und dazu passende Weine

Frischkäse (mild-fein)

Der Frischkäse ist der einzige Käse, der nicht reifen muss und daher auch bereits am Tag seiner Herstellung zu genießen ist. Beispielsweise fällt mir dazu ein Rollino ein. Ein leichter, frischer Käse mit Kräutern. Frischkäse schmeckt frisch und kühl am besten.
Zu Frischkäse passt sehr gut ein leichter Weißwein, wie zum Beispiel Welschriesling, Neuburger oder Müller-Thurgau. Aber auch ein leichter Roséwein lässt sich dazu kombinieren. Wenn man will, so kann man auch mal einen leichten Rotwein dazu probieren.

Speziell die mediterranen Länder haben eine lange Tradition bzgl. Schaf- und Ziegenkäse. Jeder kennt: Feta. Je kürzer diese Käse gereift sind, desto milder ist der typische Salzgeschmack.
Hierzu passt auch gut ein Sauvignon blanc.

 

Weichkäse mit Weißschimmel (mild-fein)

Ein Weichkäse mit weißem Edelschimmel hat einen Reifeprozess von einigen Wochen und ist bei Käseliebhabern sehr beliebt.
Zum Weichkäse mit Weißschimmel zählt Camembert, Brie oder Schärdinger Kaisertaler. Meist sind dies Weichkäse, die noch ein junges Reifestadium haben.
Dazu passen beispielsweise Weißweine, die auch ein entsprechendes Volumen haben mit mittlerer Intensität. Jedoch keine Lagenweine, die im Barrique ausgebaut wurden.
Beispielsweise Weißburgunder, Chardonnay/Morillon, Grüner Veltliner, Neuburger. Man kann aber auch mal einen samtigen Rotwein – zum Beispiel Blauburgunder – probieren.

Käse zum Wein

Weichkäse

Weichkäse mit Weißschimmel (kräftig, würzig)

Wenn der Weichkäse bereits ein mittleres Reifestadium hat bzw. eine ausgeprägte Reife, so sollte dazu auch ein kräftiger Weißwein. Barriqueweine sind auch hier nicht ideal.
Kräftige Weichkäse mit Weißschimmel können ein gereifter Brie oder Camembert sein.

 

Weichkäse mit Rotkultur

Beim Weichkäse mit Rotkultur sind Rotschmierebakterien für die Reife verantwortlich und geben dem Käse die entsprechende Würze. Während seiner zwei bis fünfwöchigen Reifezeit wird der Weichkäse mehrmals in einer Salzlösung mit Rotkultur gewaschen.

Schlierbacher Käse Wein

Schlierbacher Käse

Hierzu zählt zum Beispiel der Schlierbacher Schlosskäse oder der Klosterkäse von Achleitner. Weiters gibt es noch Münster, Graf Görz, Limburger, Schärdinger Affineuer, Marvilles, Pont l’Eveque und andere.
Speziell mit einer längeren Reifezeit wird dieser noch würziger.
Je nach Würze vom Käse bzw. der Rinde vom Käse findet man den passenden Wein.
Folgende Weine passen normalerweise gut dazu: Weissburgunder, Grauburgunder, Chardonnay. Auch sehr gut passen kräftige Rotweine. Die Tannine müssen unbedingt gut eingebunden sein und sollten nicht spürbar sein, da dies dann nicht zu den Rotkulturkäsen passt. Bei den Rotweinen passen Zweigelt, Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon.

 

Schnittkäse (mild)

Schnittkäse ist die größte Käsegruppe. Beim Schnittkäse gibt es unzählige Herstellungs- und Reifungsverfahren. Und so gibt es beim Schnittkäse auch geschmacklich eine große Bandbreite. Von leicht süßlich bis hin zu fein säuerlich. Und gerade wegen der vielen Käsesorten mit den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen muss man beim Wein etwas aufpassen.
Beispiele für milde Schnittkäse sind Gauda, Tilsiter, Mondseer, Bergbaron, Moosbacher, Raclette, Bierkäse oder geräucherte Käse. Dazu passen fruchtbetonte, trockene bis halbtrockene Weißweine mit milder Säure. Zum Beispiel Weißburgunder, Grüner Veltliner, Neuburger oder Zierfandler. Aber auch mittlere, tanninarme Rotweine mit milder Säure und wiederum schöner Frucht. Beispiele dafür: Zweigelt, Merlot, Blaufränkisch, St. Laurent.

Schnittkäse Wein

Schnittkäse

 

Hartkäse (würzig, kräftig)

Ein guter Hartkäse wird oft aus Heumilch oder Alpenmilch hergestellt. Beim Hartkäse unterscheidet man in Großlochkäse und Hartkäse ohne Lochbildung. Beim Hartkäse gibt es viele geschmackliche Unterschiede. Die Palette reicht vom würzig-aromatischen Hartkäse bis hin zum ausgeprägt würzigen Hartkäse. Zum Ersteren zählt man einen 6 Monate gereiften Bergkäse, Almkäse oder Emmentaler. Zum ausgeprägt würzigen Hartkäse gehört ein 10 Monate gereifter Emmentaler oder ein Parmesan. Aber es gibt auch Hartkäse, die bis zu 18 Monate gereift sind.
Ein Hartkäse verlangt einen Wein mit ausgeprägter Aromaintensität. Dazu passen gehaltvolle Weine. Zum Beispiel kräftige Weißweine wie ein Grüner Veltliner oder Grauburgunder, aber auch ein Sämling. Kräftige Rotweine mit reifem Tannin wie ein Brunello, Barolo, Cabernet Sauvignon, Blaufränkisch oder St. Laurent.

Parmesan Käse Wein

Parmesan

 

 

Käse mit Edelschimmel (würzig-kräftig)

Edelschimmelkäse sind sehr geschmacksintensiv und sollten daher beim Verkosten erst am Schluss dran kommen. Man unterscheidet in Blauschimmelkäse und in Grünschimmelkäse. Durch den Edelschimmel reifen die Käse stärker. Erst wenn ein Edelschimmelkäse eine gute Reife erlangt, werden die einzelnen Komponenten vom Käse eine harmonische Einheit ergeben. Im Edelschimmelkäse befinden sich spezielle Edelpilzkulturen.
Zum Edelschimmelkäse zählt man Gorgonzola oder den Österkron, einen Blauschimmelkäse. Aber auch Roquefort oder Danablu.

Bei einem Edelschimmelkäse muss sich der Wein behaupten. Je salziger der Käse ist, desto stärker kann die Süße des Weines sein. Ein Klassiker dazu: Botrytisweine, Beerenauslesen.

 

Als Begleitung von Käse und Wein bietet sich Weißbrot oder Schwarzbrot an. Dazu passen auch noch Nüsse oder Trockenfrüchte. Weniger dazu passen Äpfel und Birnen, da diese mit ihrer Säure meist das Geschmacksempfinden stören. Auch wenn beispielsweise Äpfel als Deko auf Käsetafeln gut aussehen, so passen diese nicht unbedingt dazu. Auch sollte man scharfe Beilagen vermeiden. Scharfer Paprika oder Gewürze (Pfeffer) passen nicht zu Käse und Wein.

 

(Fotos: eigene Bilder)

 

 

Weinjahr 2014 – geringe Mengen

Die Witterungsbedingungen haben es den österreichischen Winzern 2014 alles andere als leicht gemacht!

Der Winter war sehr mild. Dann startete ein schöner, aber trockener Frühling. Gefolgt von einem nassen und kühlen Mai. Dann gab es eine kurze Hitzewelle. Und den Sommer haben wir noch gut in Erinnerung. Feuchte Witterung den gesamten Sommer über. Der August war trüb und es gab wenig Sonne. Und im September, da wo normalerweise die Hauptlese stattfindet, war es zur Abwechslung mal: noch nasser. Etwas besser war es dann erst im Oktober.
Das Wetterglück war somit nicht auf der Seite der Winzer und war eine große Herausforderung.

Die Weinernte 2014 lag mit zwei Millionen Hektoliter deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Gegenüber 2013 waren es im Schnitt 16 Prozent weniger.
Noch weniger war es nur in den Jahren

  • 2010 – 1,7 Mio. hl
  • 1997 – 1,8 Mio. hl
  • 1993 – 1,9 Mio. hl

Besonders stark hat es den Rotwein erwischt. Da gibt es ein Minus von 29 Prozent gegenüber 2013. Bei Weißwein gab es ein Minus von 9 Prozent zu 2013.

WeinernteÖsterreich2014

 

Folgend die einzelnen Bundesländer im Detail:

Burgenland

Bei der Weinernte 2014 gab es im Burgenland ein Minus von 26 Prozent zu 2013. Die Weinernte lag bei rund 513.000 Hektoliter.
Die Lagenweine werden 2014 aufgrund der fehlenden Zuckereinlagerungen eher rar sein oder ganz entfallen.

Niederösterreich

Von der Leitsorte Grüner Veltliner gibt es einige hervorragende Vertreter. Diese durfte ich bereits bei der Weinviertel-DAC-Tour in Linz verkosten.
Aber speziell das Weinviertel war besonders stark von den Einbußen betroffen. Einzelne Regionen und Winzer hatten Einbußen von über 70 Prozent. Im Schnitt gab es im Weinviertel Einbußen von 39 Prozent.
Bezogen auf das gesamte Bundesland Niederösterreich war das Minus rund 13 Prozent zu 2013.

Steiermark

Die Weißweine in der Steiermark präsentieren sich fruchtbetont und trinkfreudig, bei einem etwas geringerem Alkoholgehalt als üblich.
Bei den Weißweinen gab es in der Steiermark ein moderates Minus von 6 Prozent. Bei den Roten war das Minus um einiges kräftiger: Minus 22 Prozent zu 2013.

Wien

Hier hat es speziell den berühmten Nussberg erwischt. Anfang Mai gab es da ein kräftiges Hagelunwetter. Mehr Glück hatten die Winzer der Weingärten am Bisamberg und in Mauer. In Wien bedeutete das Jahr 2014 einen Rückgang von rund 20 Prozent.

 

Im November 2014 wurde die Ertragsmenge noch etwas höher eingeschätzt. Nachzulesen unter:

Österreichs Wein 2014 – das intensive Arbeitsjahr

 

(Grafik: Statistik Austria)

 

Ältester Fasswein der Welt wurde umgefüllt

Der älteste in einem Fass gelagerte Wein der Welt liegt in Straßburg. Der Weißwein ist mehr als 500 Jahre alt. Der Wein stammt aus dem Jahr 1472 und ist im Weinkeller des Straßburger Universitätskrankenhauses eingelagert.

Nun musste der 543 Jahre alte Weißwein in ein neues Fass umgefüllt werden. Das alte Fass war bereits leck und so gingen pro Jahr rund drei Liter von diesem edlen Wein verloren. Bereits 2014 wurde der Wein vom alten Holzfass in einen Edelstahlbehälter umgefüllt. Nun wurde der Wein in ein eigens gefertigtes, 450 Liter fassendes neues Fass umgefüllt. Das neue Fass ist aus französischer Eiche gefertigt.

Der Wein hat eine Alkoholgehalt von 9,4 Prozent. Verkostungen von diesem Weißwein sind aber eher selten. Die letzte Weinverkostung fand 1944 statt, als Straßburg von den deutschen Besatzern befreit wurde.

Also ich würde diesen Tropfen schon mal gerne verkosten. Aber bisher hat sich bei mir noch niemand gemeldet …

 

 

Weinduftsammlungen – Sind diese sinnvoll?

In meinem Schrank habe ich zwei Boxen Weinduftsammlungen stehen. Einmal eine Duftsammlung für Rotweine und eine Duftsammlung für Weißweine. Doch sind solche Wein-Duftsammlungen überhaupt sinnvoll? Kann man mit so einem Set im Selbststudium Erfahrungen für die Weinbewertung sammeln?

Was sind Weinduftsammlungen?

Bei Weinduftsammlungen handelt es sich um kleine Fläschchen, die Duftessenzen von Weinaromen enthalten. Die Weinaromen gibt es in verschiedenen Sets. Zum Beispiel gibt es vom französischen Weinexperten Jean Lenoir Weinaromen-Sets für Rotweine und Weinaromen-Sets für Weißweine. Vertrieben werden diese Aromen unter dem Titel: Le Nez du Vin

Le Nez du Vin – Les Vins Rouges

12 kleine Glasflakons mit 12 Rotwein-Aromen
In meinem Set sind die folgenden Aromen enthalten:
Erdbeere, Himbeere, schwarze Johannisbeere, Brombeere, Kirsche, Veilchen, grüner Paprika, Trüffel, Lakritz, Vanille, Pfeffer, Rauch

Le Nez du Vin2

 

Le Nez du Vin – Les Vins Blancs et le Champagne

12 kleine Glasflakons mit 12 Weißwein-Aromen
In meinem Set sind die folgenden Aromen enthalten:
Zitrone, Pampelmuse, Ananas, Litschi, Muskat, Birne, Weißdorn, Honig, schwarze Johannisbeerknospe, Butter, geröstetes Brot, geröstete Haselnuss

Le Nez du Vin1

 

Zusätzlich zu den einzelnen Aromen sind kleine Karten beigefügt, die noch weitere Details zu den einzelnen Aromen liefern.

Was bringen Wein-Aromenkollektionen?

Ich denke, dass solche Wein-Duftsammlungen eine nützliche Hilfe sein können. Damit kann man seinen Geruchssinn schulen und durch das Riechen der verschiedenen Aromen diese versuchen zu erkennen. Somit kann man durch Selbststudium Erfahrungen sammeln. Dabei trainiert man bewusst den Geruchssinn und sammelt somit Bezugsgerüche. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass man dann auch die Weine ganz bewusst verkostet und auch hierbei versucht, die einzelnen Aromen zu entdecken. Einfach zu lassen, dass sich die Aromen in der Nase entfalten können. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass man regelmäßig seinen Geruchssinn trainiert und die Düfte im Gedächtnis abspeichert.
Für Einsteiger eine ideale Möglichkeit. Fortgeschrittene werden Wein-Aromensets nicht benötigen, bieten aber eventuell mal eine nette Abwechslung.

Ganz so billig sind die Aromensets aber nicht. Für 12 Weißwein-Aromen oder 12 Rotwein-Aromen muss man schon mit jeweils über 80,- Euro rechnen.

(Bilder: eigene Fotos)

 

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