ROTWEIN – WEISSWEIN – Der WeinBlog für Geniesser

Robert Parker

Schweizer Weine in der Best-Of-Liste von Robert Parker

Mit der erstmaligen Aufnahme von vier Schweizer Weinen in die “Best of 2012”-Liste des renommierten amerikanischen Weinkritikers Robert Parker kann man getrost von einem Ritterschlag für die Schweizer Weinindustrie reden. Die erwähnten Winzer dürften in der Tat wirklich stolz darauf sein, dass die Weinanbaugebiete im Waadt, Wallis und Tessin einem breiten Publikum bekannt gemacht werden. Das gilt im Besonderen für die USA, wo Schweizer Weine bisher keine grosse Rolle gespielt haben.

Die Weinkritiker Robert Parkers haben in ihren Kommentaren Besonderheiten des Schweizer Weinanbaus dokumentiert. Die Grundlagen der Schweizer Weinvielfalt und Winzerkunst sind da:

  • Ein unglaublicher Sortenreichtum.
  • Stark variierende Böden
  • Unterschiedliche klimatische Bedingungen sind die

Doch um den optimalen Wein herzustellen, ist viel handwerkliches Geschick erforderlich. Nicht wenige Winzer keltern ihre Lagen separat, um aus den unterschiedlichen Bodenverhältnissen das Beste herauszuholen.
Die Mühe lohnt sich, hat aber auch ihren Preis. Die von Robert Parker ausgezeichneten Weine kosten etwa zwischen 16,- und 22,- Euro je Flasche. Auch das ist ein Grund dafür, dass derzeit nur ein bis zwei Prozent der Schweizer Weinproduktion ins Ausland exportiert wird. Durch die Stärke des Schweizer Frankens wird sich daran wohl in Zukunft nur wenig ändern.

Doch gute Schweizer Weine sind auch für kleinere Geldbeutel zu erwerben. Einige Merlot-Weine des beim Grand Prix du Vin Suisse im Herbst vergangenen Jahres zum Winzer 2012 gekürten Tessiner Winzers Claudio Tamborini sind zum Beispiel beim Weinhändler Bruno Jeggli bereits ab rund 11,- Euro erhältlich. Wer weiß, wohin diese Auszeichnung Claudio Tamborini in der Zukunft noch führt. Einer der Sieger in der Chasselas-Kategorie des Jahres 2009, die Domaine des Muses von Robert Taramarcaz, gehört zu den bereits erwähnten “Best of 2012”-Winzern!

Gleiches gilt für den Walliser Winzer Philippe Constantin, der 2011 den Finalsieg in der Kategorie “Sortenreine Weine” erlangte. Sein im Barrique-Fass ausgebauter Pinot Noir 2009 ist zum Beispiel bei Bruno Jeggli für rund 25,- Euro erhältlich. Auch seine Weine haben internationale Anerkennung verdient.

Ein Blick auf die Preisträger des Grand Prix du Vin Suisse der vergangenen Jahre zeigt:
Große Weine werden zwischen dem Züricher Weinland und dem Tessin in allen Weinanbaugebieten der Schweiz hergestellt.
Das Weingut Nadine Saxer ist ein Beispiel für die Winzerkunst im nördlichen Teil der Schweiz. Nadine Saxer und ihr Mann Stefan Gysel wurden 2009 zu den Winzern des Jahres gekürt. Besonders beliebt sind ihr im Barrique-Fass ausgebauter Pinot Noir sowie die Sauvignon-Blanc-Kreationen.

Die Chance, zu internationalem Ruhm zu gelangen, scheint für Winzer aus den größten Anbaugebieten Waadt und Wallis sowie dem von Boden- und Klimaverhältnissen so begünstigtem Tessin besonders gross zu sein. Der Schweizer Traditionsrebe Chasselas und allen Winzern ist die Aufnahme Schweizer Weine in die Liste der besten Weine 2012 durch Robert Parker jedenfalls zu gönnen.

 

 

Robert Parker verkauft Anteile an asiatische Investoren

Robert Parker Jr., der berühmte Weinkritiker, hat vor 34 Jahren die Zeitschrift “The Wine Advocate” gegründet. Mittlerweile lesen über 50.000 Abonnenten das Magazin. Nun hat Robert Parker Anteile an drei asiatische Investoren verkauft. Die neuen Investoren sind bisher nicht bekannt.

Seinen Posten als Chefredakteur übergibt Parker an Lisa Perotti-Brown, MW, die für das Magazin in den letzten Jahren den Asia-Pazifischen Raum betreute. Robert Parker bleibt aber CEO, Chairman des TWA Board und auch Inhaber der Markenrechte. Die Marke “Parker” soll auch in Zukunft noch stärker vermarktet werden. Hierzu sind dann Städtetourneen mit sogenannten “wine education converences” geplant. Parker bleibt aber dem Wine-Advocate weiterhin erhalten. Er wird auch in Zukunft seine Bewertungen von Weinen aus Bordeaux, Rhône und Kalifornien beisteuern.

Die Welt von Parker wird mehr in Richtung Fernost rücken. Neben Maryland in den USA, welche die Advocate-Zentrale ist, wird es eine zweite Zentrale in Singapur geben. Somit eine klare Ausrichtung auf den neuen, boomenden Weinmarkt in Fernost. Somit wird es in Zukunft sicherlich mehr Parker-Punkte für Weine aus China geben.

Die Zeitschrift “The Wine Advocate” wird es in Zukunft nur noch online geben. Eine gedruckte Version wird es dann nicht mehr geben. Jedoch können die Abonnenten sich selbst ein PDF-File ausdrucken. Neu ist auch Werbung. Bisher gab es keine Werbung in der Zeitschrift. In der werbungsfreien Zeitschrift wird es in Zukunft auch Inserate geben.

 

 

Weinverkostung – Teil 6: Weinbewertungssystem

Es gibt verschiedene Bewertungssysteme, wie der Wein beurteilt wird.
Sehr beliebt ist entweder das sogenannte 20-Punkte-System oder das 100-Punkte-System.

20-Punkte-System:

Das 20-Punkte-System wird meist in Österreich verwendet.

ab 12 Punkte: gut.

ab 15 Punkte: sehr gut

ab 16 Punkte: ausgezeichnet

ab 18 Punkte: hier spricht man dann von Spitzenqualität.

 

100-Punkte-System:

Bei internationalen Wein-Bewertungen ist das 100-Punkte-System üblich. Vor allem Robert Parker verwendet dieses Punkte-System. Aber auch in Österreich wird nach diesem System bewertet – zum Beispiel der Weinguide Falstaff verwendet dieses System.

Die 100 Punkte setzen sich wie folgt zusammen:

  • Farbe: 5 Punkte
  • Farbintensität: 5 Punkte
  • Duft: 10 Punkte
  • Aromenausprägung: 15 Punkte
  • Aromenvielfalt: 15 Punkte
  • reintöniger Geschmack: 10 Punkte
  • Abstimmung: 10 Punkte
  • Körper, Extrakt: 10 Punkte
  • Nachhaltigkeit: 10 Punkte
  • Harmonie nach einiger Zeit im Glas: 10 Punkte

Wenn Weine nach dem 100-Punkte-System bewertet werden, so bedeutet die vergebene Punkteanzahl folgendes:

70 – 79 Punkte: gewöhnliche Weine, mit eher wenig Trinkfreude.

80 – 84: ansprechende Weine.

85 – 89: sehr gute Weine.

90 – 94: exzellente Weine.

95 – 99: außergewöhnliche Weine.

100: außergewöhnliche Spitzenweine großer Jahrgänge – die sind rar!

Verkostung Rotwein – Chateau Smith Haut Lafitte – Granc Cru Classé de Graves 2001

Hersteller:

Chateau Smith Haut Lafitte – www.smith-haut-lafitte.com

Anbaugebiet: Frankreich, Bordeaux
Alkohol in Vol.: 13 %
Geschmack: trocken
Rebsorte(n): 50 % Cabernet Sauvignon, 40 % Merlot, 10 % Cabernet Franc
Jahrgang: 2001
Füllmenge: 0,75 l
Verschluss: Naturkork
Preis: 51,- Euro

Bordeaux Chateav Smith Havt Lafitte

Verkost-Zeitpunkt: Juni 2011

Verkost-Notiz:
Dieser wunderbare Bordeaux-Wein reifte 18 Monate in Barrique-Fässern.

Anfangs noch etwas ungestüm, mit etwas mehr Sauerstoff entfaltete der Wein sein wahres Gesicht.
Im Glas präsentiert sich ein sehr, sehr dunkles rot mit violetten Schimmer. In der Mitte schon nahezu schwarz.

In der Nase findet man Brombeeren.

Am Gaumen wunderbar geschmeidig, gut eingebaute Tannine. Leicht rauchig, Johannisbeere und eine wahre “Bombe” im Glas. Langer Abgang.

Robert Parker gab diesem Wein 92 von 100 möglichen Punkten.

Dieser Wein hätte sicher auch noch einige Jahre im Keller verbringen können. Er war aber ein wahrer Trinkgenuß und der Anlaß passte hervorragend!

(Bild: eigenes Bild)

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