ROTWEIN – WEISSWEIN – Der WeinBlog für Geniesser

Weinverkostungsformel

Weine verkosten – die COS-Weinverkostungsformel: Sapor (Geschmack)

Für den Geschmackssinn ist die Zunge zuständig, auf der die vier Komponenten süß, sauer, salzig und bitter verteilt sind.

Zur Beurteilung des Geschmacks nimmt man die Menge Wein in den Mund, die etwa dem Inhalt eines Esslöffels entspricht, kaut den Wein gut durch und lässt diesen leicht erwärmen. Dann wird etwas Luft eingezogen und man konzentriert sich zuerst auf die Parameter: weich oder fest, Säure und Tannin und Prickeln der Kohlensäure.

Anschließend wird der Wein ausgespuckt und der Vorgang wiederholt. Der zweite Schluck darf die Kehle runter rinnen, damit der Abgang des Weines beurteilt werden kann.

Zur Beurteilung/Weinansprache

Säure:

positiv: frisch, rassig, nervig, stahlig, mit Säurebiss
negativ: schal, hart, spitz, scharf, bissig, unreif

Süße:

positiv: trocken, halbtrocken, dezente Süße, deutlicher Zuckerrest, extraktsüß, edelsüß
negativ: plump, klebrig, Zuckerwasser

Tannin:

positiv: samtig, weiches Tannin, mollig, rund, zartbitter, gerbstoffreich
negativ: sperrig, pelzig, rau, bitter

Harmonie:

positiv: einfach, sauber, süffig, ausgewogen, finessenreich, komplex, vielschichtig, elegant, groß
negativ: klein, unharmonisch, eckig, derb, plump, ausdruckslos, unsauber

Alter:

positiv: jung, jugendlich, ausgebaut, reif, am Höhepunkt, edelfirnig
negativ: mostig, müde, welk, ausgezehrt, hinüber

Körper/Extrakt:

positiv: schlank, zart, feingliedrig, gut gebaut, muskulös, füllig, dicht, konzentriert, extraktreich
negativ: leer, saftlos, dünn, schwachbrüstig, flach, plump

Alkohol:

positiv: leicht, leichtgewichtig, mittelschwer, kraftvoll, kernig, stark, schwer, wuchtig, mächtig,
negativ: mager, dünn, brandig, spritig

Abgang:

positiv: kurz, mittel, lang, harmonisch, lang anhaltend
negativ: sehr kurz, unsauber

Weine verkosten – die COS-Weinverkostungsformel: Odor (Geruch)

Der Geruchssinn ist der wichtigste Schlüssel zum Wein.

Wie wenig vom Wein über Zunge und Gaumen wahrgenommen wird, zeigt ein einfaches Experiment: Halten Sie sich beim Degustieren die Nase zu und Sie werden den Wein nicht beurteilen können.

Bei der Beurteilung des Geruches wird das Glas zuerst ruhig gehalten und der Duft eingeatmet oder “geschnüffelt”. Der Duft soll aber keinesfalls mit tiefen Zügen eingeatmet werden. Dann wird das Glas geschwenkt, damit sich die verschiedenen Duftsubstanzen entfalten können.

Die Beurteilung des Geruchs sollte in dreifacher Hinsicht vorgenommen werden – hier ein Auszug aus dem Weinvokabular.

Nach der Reintönigkeit:
positiv: reintönig, sauber
negativ: dumpf, Korkgeruch, unsauber, fehlerhaft

Nach der Intensität:
positiv: verschlossen, dezent, zart, ausgeprägt, intensiv
negativ: neutral, bukettarm, penetrant

Nach den Weinaromen:
allgemein: weinig, blumig (Lindenblüten, Rosen, Veilchen Orangenblüten…) fruchtig (Beerenobst, Stein- und Kernobst, nach Zitrusfrüchten und tropischen Früchten), würzig (Zimt, Nelke, Minze…) nussig, vegetativ (frisches Gras, grüner Paprika…)

Sortenspezifisch:
muskiert (Muskateller), grasig (Sauvignon blanc), Pfefferschoten (Grüner Veltliner), Bittermandeln (Blauer Burgunder/Spätburgunder), Rosen (Traminer, Gewürztraminer)

Ca. 85% d. Weine sind fruchtig / ca. 10% blumig / ca. 5% riechen nur nach Wein.

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